3. Winterkonzert 2018: Evening Hymn

3. Winterkonzert 2018: Evening Hymn

3. Winterkonzert 2018: Evening Hymn

# Orgel-Förderverein

3. Winterkonzert 2018: Evening Hymn
von Sabine Rath


Am Freitag, den 16. Februar fand das 3. Winterkonzert mit Musik von Henry Purcell und Zeitgenossen in der Kirche auf dem Tempelhofer Feld statt. Die Musiker waren Frau Gaby Bultmann und “Il Cantore emeritus” Christopher Wilcken. Das kostenlose Konzert wurde für den Orgel-Förderverein durchgeführt, damit durch die erhofften Spenden wieder ein weiterer Baustein für die geplante Orgelerweiterung zustande kommen kann.

Obwohl die englische Musik aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts hierzulande wohl eher als weniger bekannt einzustufen ist, war das Halbrund um die Stubenorgel und einen schönen alten Teppich gut gefüllt. Wer da war, bekam eine kleine Kostbarkeit angeboten!: Angefangen von dem stimmungsvoll mit vielen Kerzen (und damit der Zeit dieser Musik sehr passend) dekorierten Kirchraum, der eine ganz ruhige und warme Atmosphäre schuf, über die berührende Musik aus einer lange vergangenen Zeit bis zu der virtuosen Darbietung durch die beiden Künstler.

Vielleicht sollte man dazusagen, dass das 17. Jahrhundert in England von mehreren Revolutionen, Kriegen und viel Radikalität und Gewalt geprägt war. Die Musik, die von Henry Purcell und anderen Zeitgenossen geschaffen worden war, steht in einem völligen Kontrast dazu: egal, ob für höfische, folkloristische oder geistliche Themen gedacht, sie ist leicht, z.T. sehnend, z.T. fröhlich und von großer Innigkeit - so, als ob man zumindest durch die Musik einen Kontrapunkt zur Realität setzen wollte.

Diese Stimmung wurde durch Gaby Bultmanns Gesang auf Englisch und ihr virtuoses Blockflötenspiel auf vier verschiedenen Blockflöten sowie durch Christoph Wilckens Orgelbegleitung im Nu geschaffen. Zwischen den einzelnen Stücken erzählte Frau Bultmann kurzweilig über Hintergründe und Details zu den Komponisten und der längst vergangenen Zeit zwischen Renaissance und Barock.

Als die letzten Noten der titelgebenden Evening Hymn leise verklungen waren, musste ich mich mit Bedauern wieder in die Realität zurückbegeben. Da auch wir leider wieder in recht unruhigen Zeiten leben, reichte für mich der Wunsch nach anderen, leichten Tönen vom ausgehenden 17. Jahrhundert bis heute.
Wohl dem, der dabei sein konnte!


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