Nur das Gute!!

Nur das Gute!!

Nur das Gute!!

# Theologie

Nur das Gute!!

Liebe Gemeinde: Prüft alles - und das Gute behaltet!

Paulus rät den Christen in Thessaloniki, alles genau anzuschauen und abzuwägen: Was ist Gott wohlgefällig und dem Nächsten förderlich - so könnte man “gut” biblisch interpretieren.

Wie der von mir bereits bemühte Qualitätsprüfer Otto Kremer, dem wir das berühmt gewordene Okay verdanken - seine Initialen: O.K. -, sollen wir Christinnen und Christen alles unter die Lupe nehmen und alles Schädliche aussortieren, wir sollen nur das behalten, was gut ist - und was das ist, haben wir ja vorhin schon in der Lesung aus dem Buch des Propheten Hosea gehört: Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor unserem Gott.

Aber es genügt nicht, dies nur in der Theorie zu tun, denn “es gibt nichts Gutes außer man tut es.”

Fromme Juden tragen einen Schal mit den sogenannten “Zitzit” - diesen Fransen, die sie daran erinnern sollen, dass es in der Heiligen Schrift 613 Ge- und Verbote gibt - 365 Verbote nach den Tagen des Jahres und 248 Gebote nach den Gliedmaßen des Körpers. Bei der Frage, was da im einzelnen geboten und verboten wird, müssen die meisten dann aber doch passen.

Im Konfirmandenunterricht beschäftigen wir uns natürlich mit den Zehn Geboten, allerdings tun das viele nicht im vollen Wortlaut, sondern in einer Kurzfassung, die schon an Verstümmelung grenzt; zumindest ändert sich einiges, wenn man die Einleitung weglässt, in der von der Befreiung aus der Knechtschaft die Rede ist - womit Gott überhaupt seinen Anspruch begründet, derjenige zu sein, der uns etwas zu sagen hat.

Wenn man dann auch noch das Bilderverbot ganz streicht und den Sabbattag durch einen numinosen “Feiertag” ersetzt, wird es schon sehr schwammig. An die Stelle lebendigen Gedenkens tritt plötzlich tote Pflichterfüllung; vom Bund, den Gott mit seinem Volk geschlossen hat, ist kaum noch etwas zu ahnen, wo es um Gehorsam geht, um Gesetze und Strafe.

Gute Vorsätze haben, meinetwegen auch formulieren, kann ja jeder!

Doch was ist nun tatsächlich so gut, dass man es tun soll?

Ob man es in vielen oder in wenigen Worten sagt - Jesus hat es ja noch einmal komprimiert auf das “Doppelgebot der Liebe”, Augustinus formulierte noch kürzer: “Liebe und tu, was du willst!” - letzten Endes geht es nicht um so etwas wie die grundsätzlich Sündhaftigkeit des Menschen und seine Erlösung von diesem schlimmen Zustand, sondern darum, mit Gott in einer lebendigen Beziehung zu leben.

Was könnte verbindlicher sein als eben dieses?!

Deswegen ist es nicht damit getan, Prinzipien zu extrahieren, die man für zeitlos gültig hält.

Vielmehr sollte man möglichst die ganze Geschichte Gottes mit uns Menschen kennen, von Adam und Eva angefangen, weil eben es nicht darum geht, Regeln auswendig zu lernen, sondern darum,  hineingenommen zu sein in eine Geschichte, die Tag für Tag fortgeschrieben wird:

Die Geschichte vom BUND, die Gott  mit den Menschen seines Wohlgefallens geschlossen hat.

Wer dieser Gott ist, den es zu lieben gilt, was das überhaupt sein soll: Liebe, die geboten wird - das muss ein Mensch doch erst einmal von irgendwem erfahren.

Wer mein Nächster ist, das muss mir doch klargemacht werden, das weiß ich doch nicht von allein!

Haben wir heute nachmittag so viel Zeit, all die dafür erforderlichen Geschichten zu hören? - Ich denke, nicht.

Aber wir  können sofort damit beginnen oder fortfahren, Gott kennenzulernen und sein Wort zu studieren. Wir werden dafür sorgen, dass es in diesem Jahr viele Gelegenheiten dazu gibt, mit der Lupe in der Hand zu prüfen, was gut ist - diese Mühe ist uns geboten.

Machen wir uns ans Werk!

Amen.

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