Orgel-Förderverein der Gemeinde

 

Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht,

    • uns um den Ausbau und die Pflege der Schuke-Orgel in der Kirche auf dem Tempelhofer Feld zu kümmern,
    • kulturelle Veranstaltungen für alle Generationen zu fördern und durchzuführen
    • sowie die Kirchenmusik insgesamt zu unterstützen.

 

Werden Sie Mitglied, unterstützen Sie unsere ‚Zukunftsmusik‘ durch Beiträge und Spenden!


Der Mindestbeitrag beträgt 5,- € / ermäßigt 2,50 € monatlich.

Die Satzung finden Sie über den Link.

 


Vorstand: Auf der Mitgliederversammlung am 19.02.2020 wurden gewählt:
Christa Knak, Christian Müller und Gabriele Zimmerman


E-Mail: orgelfoerderverein@paulus-tempelhof.de.
Post: Orgel-Förderverein der Evangelischen Paulus-Kirchengemeinde Tempelhof, Badener Ring 23, 12101 Berlin

Konto: Evangelische Bank, IBAN: DE98 5206 0410 0003 9044 31


Der Verein ist im Vereinsregister eingetragen und als gemeinnützig anerkannt.
 

   Aus dem Orgel-Förderverein

Unsere Orgeln - Kirche auf dem Tempelhofer Feld

Die ev. Kirchengemeinde Neutempelhof entstand 1949 durch Abspaltung von der alten Gesamtgemeinde Tempelhof. Zuallererst wurden die Kriegsschäden am Gebäude der Tempelhofer Rundkirche weitgehend durch Eigenleistung beseitigt, so dass die Kirche schon 1950 wieder in kirchlichem Gebrauch war.

Aus dem Material der im Krieg stark beschädigten großen Sauer-Orgel von 1928 (III/52) wurde zunächst eine 2manualige kleine Multiplex –Orgel errichtet: auf der hinteren Empore!

Von Februar bis Oktober 1955 berät die Gemeindeleitung die Anschaffung einer großen ‚Elektronen-Orgel‘ bzw. den Wiederaufbau der alten Orgel oder evtl. einen Orgel-Neubau. Da romantische Orgel aus der Zeit vor der Orgelbewegung in den Nachkriegsjahren nicht begehrt waren, wird der Auftrag eines Orgel-Neubaus am 28.10.55 an Orgelbau Karl Schuke (Berlin-Zehlendorf) erteilt (1. Bauabschnitt: 24 Register auf 2 Werken/Pedal).

Im Frühjahr 1957 entsteht eine Hausmeisterwohnung aus der alten Sakristei, wobei zugleich der alte Orgelstandort oben hinter der Kanzel vorbereitet und die alte Orgelstube dabei als neuer Musikraum gewonnen wird.

Zum 4. Advent 1957 erklingt die neue Orgel mit 24 Registern (II/P, C-g³, a°=446 Hz, gleichschwebende temperiert) in der Rundkirche. Zum Preis von 16.695 DMW konnte die Bitte des amtierenden Kantors Rediske nach einer leichtgängigen Spiel- und Register-Traktur berücksichtigt werden: die ist traditionell mechanisch in Holz gefertigt (op. 51).

Die alte Wind-Anlage (Magazinbalg zum Treten) wurde weiterverwendet, der neue Orgel-Motor nach unten verlegt. Die Prospekt-Pfeifen von Hauptwerk und Pedal waren billige Provisorien aus Weißblech, die in der zweiten Bauphase mit großen Pedal-Turm-Pfeifen alle erneuert werden sollten.

Im Januar 58 wird für die Orgel ein Darlehen der Industriebank über 21.000 DM mit einem Tilgungsplan über 5 Jahre vereinbart. Im Mai folgt ein Orgel-Pflegevertrag mit Orgelbau Karl Schuke.

Im Dezember 1958 erteilt die Gemeinde den Auftrag einer Orgel-Ergänzung um ein 3. Manual (Brustwerk mit 6 Registern). Die Multiplex-Orgel wird an die St. Jacobikirche/Kreuzberg für 1.000 DM verkauft.

!978 - 50Jahre Rundkirche

Im Januar 1961 wird die Erweiterung der Orgel um Prinzipal 16‘ abgelehnt, weil nach dem Bau eines Gemeindehauses endlich die Neugestaltung des Altarraumes und die Sanierung der Kirche ansteht.

Nach der grundlegenden Kirchen-Sanierung 1990/91 wurde im Frühjahr 1992 die alte Balganlage (Sauer) durch Orgelbaumeister Knaak (jetzt Melle/Osnabrück) behutsam restauriert und als originale Fußtret-Anlage von 1928 erhalten. Mit der Ausreinigung erfolgte die Neuintonation tragender Register durch Orgelbaumeister Immer, Norden (mit * Stern versehen). Durch sie erhält das Instrument – als Kind seiner Zeit mit sehr geringem Winddruck - insgesamt einen wärmeren, großen Klang und - im Plenum gut abgestimmt – mehr farbige Solo-Stimmen.

Die dann aufgelegte wohltemperierte Stimmung „Bach nach Kellner“ trägt zum hörsamen Klang- und Spiel-Erlebnis erheblich bei. Insider halten das Instrument für eine wertvolle Orgel in Berlin.

2016 wird die Orgel durch die Orgelmakereij van der Putten (Wehner/Ostfriesland) mechanisch überholt, wieder ausgereinigt und das Pfeifenwerk durch Anlängen auf 441 Hz tiefer gesetzt, weil Bedarf zur Abstimmung mit dem historischen Bechstein-Flügel besteht.

Eine Schiebekoppel BW-HW bindet jetzt das Brustwerk ins Plenum ein. Die Zungenregister Trompetenregal 8‘ (BW) und Rohrschalmey 8‘ (OW) werden durch Anlängen neuer Schallbecher klanglich zu Krummhorn 8‘ (BW) und Dulcian 8‘ (OW) umgestaltet und neu intoniert. Im Pedal wird Nachthorn 4‘ durch neue Pfeifen zu Oktave 4‘, die Nachthornpfeifen werden auf die 2‘-Lage (statt Rohrpfeife 2‘) versetzt.

Auf Empfehlung der Orgelsachverständigen kann im April 2019 durch finanzielle Unterstützung des Orgel-Fördervereins der Paulus-Kirchengemeinde Tempelhof der Auftrag für die Register Praestant 16‘ und Posaune 16‘ erteilt werden. Orgelbauer Edzard Knoke/Otterndorf baut nach Genehmigung von Denkmalsamt und Landeskirche neue Pedaltürme rechts/links des alten Werkes, die sich klanglich und optisch gut einfügen. Die Orgel wird im Oktober 2019 wiedereingeweiht.

Organistin Karolina Juodelyte präsentiert die Karl-Schuke-Orgel (III/30) von 1957. Sie zeigt den historischen Schöpfbalg, mit dem die Orgel ohne Motorstrom gespielt werden kann und spielt die Fuge E-Dur BWV 566 von Johann Sebastian Bach.

Disposition der Sauer-Orgel von 1928

3 Werke in der sog. Orgelstube, freier Spieltisch vor der 'Sänger-Empore' elektro-pneumatische Spiel/Register-Traktur mit sub/Superkoppeln, Walze, fr. Komb. „Die Orgel ist in ihrer Disposition eine geschickte Vereinigung eines modernen Orchesterwerks und der historischen Barockorgel, die in der heutigen Orgelbaukunst ihre Wiederentdeckung ('Orgelbewegung?) gefunden hat.“ … aus der Festschrift zu Himmelfahrt 1928.

Disposition der Schuke-Orgel 1957/2019 (32/III/P)

mechanische Spiel/Register-Traktur
*nach-intoniert  0nach-intoniert - a1=440Hz, temperiert auf Bach-nach-Kellner
Winddruck P=80mm, HW=65mm, OP/BW=55mm

Unsere Orgeln - Kirchsaal im Margarete-Draeger-Haus

Ein Anfang der 1970er erworbenes Serienpositiv von Orgelbau Schuke-Berlin (Typ Johannes 4 Register) befand sich in der Rundkirche. Es war durch Orgelbauer Reinald Klein/Lübeck ein wenig umgebaut: durch Aufsetzen eines zweiten Stocks werden aus Scharf 4fach eine Quinte 12/3 ‘ bzw. Rauschquinte 2fach ab c0.

Das Instrument wird ab 2013 für den der Gemeinde zugehörigen Kirchsaal Götzstr. im Pfarrbezirk 2 benötigt. Die neben-beruflichen MusikerInnen bitten um die Erweiterung des Instrumentes um ein Pedal. Mit Hilfe eines Jahres-Spendenbriefes kann die Gemeinde das Instrument für 37.200 € zur Kleinorgel durch Orgelbau Waltershausen erweitern lassen. Die weißen Schleierbleche entwirft Orgelbau Waltershausen, ein stärkerer (leider zu lauter) Orgelmotor (Laukhuff) wird eingebaut.

Die Arbeiten werden von einer Gemeindegruppe durch eine Orgelfahrt begleitet; der Orgel-Förderverein beginnt im Kleinen.

Disposition des Schuke-Orgel-Positivs 1969/2013
0riginal 1969 Umbau 1992 Umbau 2013
Gedackt 8 Gedackt 8‘ Gedackt 8‘
Prinzipal 4‘ Prinzipal 4‘ Prinzipal 4‘
Waldflöte 2‘ Waldflöte 2‘ Flöte 4‘ (Holz)
Scharff 3fach Quinte 11/3 Waldflöte 2‘
  Rauschquint 2fach Quinte 11/3 Pedalkoppel
    Violon 8‘ Zimbelstern

Das Instrument wird nach Marpurg 10 temperiert!